Freiheit der Kunst und Kunst der Freiheit

Politisches Engagement von Gustav Seitz und Günter Grass
in Kooperation mit dem Gustav Seitz Museum

12. September 2020 / 18. Oktober 2020
jeweils von 11.30 bis 18.00 Uhr
Bildungs- und Begegnungszentrum Schloß Trebnitz e. V.

Immer wieder versucht die Politik, die Freiheit der Kunst zu begrenzen oder Kunst und Künstler*innen zu beeinflussen. Gleichzeitig erwartet die Gesellschaft von Kunst, dass sie politisch und sozial wichtige Themen aufgreift und sie somit zur Diskussion stellt. Wir als Betrachter*innen und Empfänger*innen der Kunst wollen auch die Freiheit der Interpretation für uns in Anspruch nehmen.

Im 20. Jahrhundert, zu Lebzeiten von Gustav Seitz und Günter Grass, finden wir in Deutschland und Europa viele Beispiele dieses Phänomens. Beide Künstler beteiligten sich aktiv an der Diskussion um die Freiheit der Kunst. Sie waren auch politisch engagiert und brachten ihre Ansichten in ihren Werken zum Ausdruck. So war Seitz z. B. in der Friedensbewegung aktiv und Grass unterstützte engagiert die Wiederaufnahme und Entwicklung guter nachbarschaftlicher Beziehungen Deutschlands zu Polen.

Doch immer wieder – und auch aktuell – werden politisch unerwünschte Kunstwerke, Bücher, Theateraufführungen kritisiert, sogar verboten und sorgen für große gesellschaftliche Diskussionen. Wo liegt die Grenze der künstlerischen Freiheit der Kunst? Gibt es sie überhaupt? Ist es wichtig, dass sich Künstler am politischen Diskurs beteiligen und sich engagieren? Oder sollten sie lieber politisch neutral bleiben? Diese und weitere Fragen sind Inhalt der Weiterbildungsveranstaltung.

Im Rahmen eines Gesprächs während der Führung durch die Ausstellung „Günter Grass bei Seitz. Inhalt als Widerstand“, die noch bis zum 08. November im Gustav Seitz Museum auf dem Campus Schloss Trebnitz zu sehen ist, werden sich die Teilnehmenden mit der Biographie beider Künstler und ihrem politischem Engagement im Europa des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen. Während der anschließenden Diskussion werden sie mithilfe der Texte von Günter Grass das Thema Freiheit der Kunst und ihre Interpretation besprechen. Schließlich werden sie anhand der Methode des kreativen Schreibens Exponate der Ausstellung selbst neu interpretieren.

Methoden
Vortrag, inhaltliche Inputs, Führung und Gespräch, Diskussion, Workshop, Einzel- und Gruppenarbeit, kreatives Schreiben

Referentin
Dr. Ewelina Wanke, Historikerin, seit 2002 freiberuflich im Bereich künstlerische und politische Bildung, Übersetzerin und freischaffende Autorin.

Programm
11.30-13.00 Uhr     Begrüßung und Führung mit Gespräch zu der Ausstellung
                                  „Günter Grass bei Seitz. Inhalt als Widerstand“
13.00 -14.00 Uhr    Mittagessen
14.00-15.30 Uhr    Freiheit der Kunst. Kunst der Freiheit. Spiegelung der politischen
                                 Diskussionen in der Kunst von Gustav Seitz und Günter Grass.
                                 Analyse der Exponate anhand der Texte von Günter Grass.
                                 Input und Diskussion zu aktuellen Problemen der Freiheit
15.30-16.00 Uhr    Kaffeepause
16.00-17.30 Uhr    Workshop im kreativen Schreiben
                                 inspiriert durch die Exponate der Ausstellung
17.30-18.00 Uhr    Reflexion und Feedbackrunde der Teilnehmenden

Es sind maximal 12 Teilnehmer*innen möglich, es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Kontakt und Anmeldung
Susen Hollmig
Tel.: 033477 519-18
E-Mail: