Trebnitzer Schlossgespräche

Alles hat ein Ende…
Im Februar endet mit einem Abend über die Geschichte des Heinersdorfer Gutshauses eine Ära. Nach über 14 Jahren monatlicher Gesprächsabende über Politisches, Historisches, Deutsch-polnisches und Kultur schließen wir das Kapitel der Trebnitzer Schlossgespräche fürs Erste. Doch es wird etwas Neues geben, seien Sie gespannt!

……………………………………………………………………….

Die „Trebnitzer Schlossgespräche“ ist eine Veranstaltungsreihe, in der wir uns mit Expert*innen und interessanten Gesprächspartner*innen über historische und aktuelle gesellschaftliche Themen, zum Teil mit regionalem Bezug, unterhalten. Die Veranstaltung wird von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung gefördert.

Normalerweise finden die Gespräche in der Schmiede (neben dem Schloss) statt, der Eintritt kostet jeweils 4,- Euro.

Im Anschluss an die Gespräche laden wir zu geselligem Beisammensein bei Buffet und Getränken.

Um Anmeldung unter wird gebeten.

Kontakt
Stephan Felsberg
033477 519-20

…………………………………………………………………………..
DIE NÄCHSTEN TERMINE
…………………………………………………………………………..

There are no upcoming events at this time

……………………………………………………………………………………………….
ZUM NACHHÖREN
……………………………………………………………………………………………….

Coronabedingt konnten einige Gespräche nicht stattfinden. Wir haben sie
stattdessen aufgezeichnet – zum Nachhören!

“Autobahn der Freiheit“
Im Gespräch mit Elwira Niewiera über ihr aktuelles Filmprojekt

Die in Berlin lebende, polnische Dokumentarfilmerin ist Anfang des Jahres mit dem Hollywoodpreis „Chicken and Egg Award“ für ihre Arbeit ausgezeichnet worden und berichtet im Schlossgespräch von ihren letzten und zukünftigen Filmprojekten über den Zwergstaat Abchasien, die polnische Zwischenkriegszeit und den Krieg in der Ostukraine.

Zwei ihrer mehrfach ausgezeichneten Filme im Netz:
Domino Effekt von 2014 (itunes) >>
Der Prinz und der Dybbuk von 2017 (amazon kindle) >>

 

Buchvorstellung „Siehdichum“

„Siehdichum“, das neue Buch von Uwe Rada, nimmt die Region um das Schlaubetal in den Blick. Es ist ein wunderbar aufregendes, für den Leser nachvollziehbar recherchiertes und in kurzer (Corona-)Zeit geschriebenes Landschaftsportrait, das die Gegend zwischen Frankfurt (Oder), Beeskow, Neuzelle und Lübben literarisch einfängt und dabei zu einer Region formt.

„Siehdichum“ ist Sehschule, Kulturlandschaftskartierung und eine neue Art von Heimatkunde.

Das Gespräch kann hier angehört werden:

…………………………………………………………………………..
ARCHIV
…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 11. November 2021, 19 Uhr
Gustav Seitz und die Freiheit der Kunst

Der Bildhauer Gustav Seitz verließ 1958 die DDR, weil er als Künstler nicht mehr frei arbeiten konnte. Schon im sogenannten Formalismusstreit Anfang der 1950er Jahre hatte sich Seitz mit der SED angelegt und sich für die Unabhängigkeit der Kunst stark gemacht. Denn die forderte von den Künstlern in der jungen DDR eine „fortschrittliche deutsche Kultur“ und eine klare Abgrenzung vom „westlich-dekadenten Kunstbetrieb“. Das Beispiel von Seitz zeigt die Mechanismen und Auswirkung der Systemauseinandersetzung auf Künstler in Nachkriegsdeutschland. Eine Reise in den deutschen Kunstbetrieb der 1950er Jahre in Ostberlin und zu der Frage, warum Seitz 1950 überhaupt aus Westberlin in die junge DDR gekommen war.

Im Gespräch mit Dr. Alexia Pooth, Deutsches Historisches Museum Berlin

…………………………………………………………………………..

Freitag, 29. Oktober 2021, 19 Uhr
30 Jahre Märkische Oderzeitung. Vom Parteiorgan zur unabhängigen Tageszeitung

Im März 1990, kurz vor den ersten freien Volkskammerwahlen, wurde die Märkische Oderzeitung gegründet. Doch die Zeitung war keine Neugründung, vielmehr ging sie aus dem Neuen Tag hervor, dem zentralen Presseorgan der Bezirksleitung der SED Frankfurt (Oder). Die Märkische Oderzeitung übernahm nicht nur die Abonnenten des Neuen Tags, sondern auch eine Vielzahl der Redakteure, die fortan unter veränderten Rahmenbedingungen und neuen journalistischen Prinzipien arbeiten mussten. Wie dies gelang, und welche Bedeutung sich dem Erbe der Zeitung 30 Jahre nach ihrer Neugründung heute noch beimessen lässt, ist Thema dieses Gesprächs.

Im Gespräch mit Doris Steinkraus (langjährige MOZ-Journalistin) und PhD Mandy Tröger (Verbundprojekt zum medialen Erbe der DDR)

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 21. Oktober 2021, 19 Uhr
Wie geht’s unserem Wald? Waldgesundheit, Waldumbau, Waldbrandgefahr

Nach den verheerenden Waldbränden im letzten Jahr in Brandenburg ist das Thema Wald in aller Munde. Der Wald, so scheint es, ist Allgemeingut und ein Alleskönner, dem von allen Seiten hohe Erwartungen entgegengebracht werden: Er ist Klima- und Artenschützer, touristisches Ausflugsziel und Produzent eines nachwachsenden regionalen Rohstoffs. Zugleich soll ein Waldumbau mit mehr Laubbäumen die CO2-Bilanz verbessern, den Brandschutz erhöhen, Sturmschäden mindern und die Biodiversität, die Attraktivität und Schädlingsresistenz erhöhen. Doch neben Wirtschaftspolitikern und Umweltschützern haben Waldbesitzer, Förster, Jagdpächter, Wanderer und Anwohner ihre jeweils eigenen Interessen. Wie kann das funktionieren? Ein Abend über die Lage der Wälder in Brandenburg und jenseits der Oder.

Im Gespräch mit Prof. Paweł Rutkowski, Naturwissenschaftliche Universität Posen und Dr. Michael Egidius Luthardt, Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 30. September 2021, 19 Uhr
Wir haben es satt! Landwirtschaft in Brandenburg im Umbruch

Mit hunderten Traktoren in Berlin zeigen Brandenburgs Landwirte seit Monaten, dass es so nicht weitergehen kann. Mit „so“ ist die aktuelle Lage der Landwirtschaft gemeint. Tatsächlich könnte deren Image kaum schlechter sein. Bei den Protesten geht es um die erdrückende Marktmacht der Lebensmittelgroßhändler, explodierte Bodenpreise und falsche Subventionspolitik. Aber auch um den Ärger, als Klima-, Umwelt- und Tierrechte-Sündenbock dazustehen. Der Konflikt scheint sich einzureihen in die Stadt-Land-Konfliktlinie. Offenbar ist ein neues gesellschaftliches Bündnis zwischen Erzeugern und Verbrauchern nötig.

Mit Dirk Steinhoff, Geschäftsführer der Trebnitzer Agrar-Produktionsgesellschaft mbH, und Diplom-Agraringenieurin Prof. Katharina Helming, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 16. September 2021, 19 Uhr
„Spurensuche in Kückenmühle“ – NS-Euthanasie in Stettin erinnern

Der Dokumentarfilm „Spurensuche in Kückenmühle“ begleitet den pensionierten Greifswalder Pastor Friedrich Bartels nach Stettin, wo er die ehemalige Pommersche Diakonie in Stettin aufsucht. Die einst dort behindert lebenden Insassen wurden 1940 in Vernichtungsanstalten deportiert und ermordet. Bei dem Besuch, den der Film festhält, gab es zahlreiche Begegnungen mit polnischen Bürgern, die auf dem ehemaligen Diakoniegelände arbeiten.

Filmvorführung und Gespräch mit dem Filmautor Manfred Dietrich

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 24. Juni 2021, 19 Uhr
Zwischen Oderbruch und Berlin – Solikante Solo
Buchvorstellung und Autorengespräch mit Björn Kern

Ein Paar, so gegensätzlich wie Stadt und Land. Während er in Solikante nach einem abgeschiedenen Zufluchtsort sucht, sehnt sie sich nach Lebensfreude und der Weltläufigkeit Berlins: Dorfkrugtresen versus Großstadtnacht. Das Ende der Beziehung scheint besiegelt. Doch dann zeigt sich, dass das Leben als Singles alles noch schlimmer macht.

 

Björn Kern verschränkt das Schicksal eines nicht mehr ganz jungen Elternpaares mit den gesellschaftlichen Verwerfungen, die seit einigen Jahren unser Land bestimmen.


Moderation: Stephan Felsberg

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 10. Dezember 2020, 19 Uhr
Nachwehen des Krieges – Flucht, Vertreibung und Umsiedelung an der Oder nach 1945

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, aber der „Verschiebebahnhof Europa“ (Karl Schlögel), die erzwungene Massenmigration, war damit noch nicht beendet bzw. setzte mancherorts als Kriegsfolge erst ein. Flucht, Vertreibung und Aussiedlung sind gerade an der mittleren Oder – der Transitzone von Millionen Flüchtlingen, Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und Vertriebenen – in nahezu jeder Familiengeschichte anzufinden. Der Filmemacher Tobias Lenel hat zu diesem Thema Interviews mit polnischen und deutschen Zeitzeugen gedreht und online gestellt. Das Internetportal, das Schicksale aus Brandenburg und der polnischen Nachbarregion Lubuskie zusammenführt, wird beim Schlossgespräch erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Gespräch mit Ewelina Wanke, Tobias Lenel und Zeitzeugen aus Trebnitz und Kostrzyn

…………………………………………………………………………

Foto: Cezary Rucki

Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19 Uhr
Und die Frauen? Endlich wird Geschichte weiblich.

Lange war Geschichte eine Sache der Männer, so genannter großer Männer. Staatsmänner, Feldherren, Revolutionäre, Dichter und Denker prägen unser nationales und regionales Geschichtsbild. Doch mit der Entwicklung in der Geschichtsschreibung und Belletristik hin zur Biographieforschung, Alltagsgeschichte, Oral History und Kulturgeschichte sind Frauen als Akteure in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus gerückt und haben eine neue Perspektive auf Geschichte ermöglicht, als Objekte und vor Allem auch Subjekte.

Im Gespräch mit dem polnischen Romancier Jacek Dehnel

…………………………………………………………………………

© bebra.Verlag

Donnerstag, 08. Oktober 2020, 19 Uhr
Buchvorstellung: „20. Juli 1944 – Biographie eines Tages“

Niels Schröder verdichtet in einer Graphic novel die historischen Ereignisse um das Attentat auf Hitler zu einer spannenden Erzählung. Er beschreibt die Beweggründe der Männer und Frauen des 20. Juli, die Vorbereitungen, den Ablauf und die Folgen dieses dramatischen Versuchs, den Lauf der Geschichte aufzuhalten. Welche Vor- und Nachteile das Comic-Medium der „gezeichneten Erzählung“ für die Geschichtsschreibung bereithält ist neben der Rekonstruktion der Ereignisse und ihrer Rezeption in Ost und West Thema des Abends.

Peter Liebers im Gespräch mit dem Autoren Niels Schröder

…………………………………………………………………………..

Donnerstag, 17. September 2020, 19 Uhr
Mein Trebnitz – Meine Biographie

Von Baudach nach Trebnitz: Krieg, Flucht und Neuanfang prägen das erste Drittel im Leben des Trebnitzers Wilfried Schober. Nun, viele Jahrzehnte später, versucht er sich an die Geschehnisse zu erinnern, um sie für seine Nächsten aufzuschreiben, festzuhalten und sie mithilfe einer Bekannten zu digitalisieren. Doch welche Erinnerungen sind eigene, welche übernommene Erzählungen? Wie lassen sich Daten und Namen überprüfen und was ist mit den Lücken der Erinnerung? Und wie lässt sich das eigene Leben verständlich erzählen – chronologisch oder doch besser thematisch sortiert? Ein Abend über die Zweifel und Mühen eines märkischen, autobiographischen Versuchs.

Im Gespräch mit Wilfried Schober und Dr. Marion Tauschke

…………………………………………………………………………..

14. Januar 2020, 19 Uhr
Märkischer Adelssitz und ostelbische Gutsherrschaft.
Schloss Trebnitz vor 1945

Eine der häufigsten Fragen von Schlossbesuchern lautet heute: „Und wer hat hier früher gelebt?“ So auch in Trebnitz. Die Zeiten von Adelssitz und Gutsherrschaft endeten hier wie allerorten im Osten Deutschlands zwar bereits vor 75 Jahren, aber nach wie vor faszinieren und beschäftigen uns Aufstieg, Entwicklung und Untergang der märkischen Adelskultur und die mit ihr verbundene landwirtschaftliche Gutsherrschaft. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Entschädigungsforderungen der Hohenzollern, ist auch die Frage von Schuld und Enteignung wieder ein Thema.

Im Gespräch mit Prof. Rita Aldenhoff-Hübinger und Prof. Alexander von Brünneck, beide Europa-Universität Viadrina

…………………………………………………………………………..

Sonntag, 14. Juni 2020, 15 Uhr
Günter Grass und Danzig – ein besonderes Verhältnis
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Günter Grass bei Seitz. Inhalt als Widerstand“ im Gustav Seitz Museum (bis 08.11.2020)

Leben und Werk von Günter Grass sind stark mit dem Ort Danzig (Gdańsk) verbunden. Die Stadt ist Schauplatz seiner Geschichten und Romane. In Deutschland ist die Stadt an der Weichselmündung unmittelbar und positiv mit seinem Namen verknüpft. Aber auch in Polen wird Grass geschätzt, ist Danzig spätestens seit den 1990er Jahren eine Grass-Stadt, die sein künstlerisches Erbe liebevoll pflegt und seinem Ehrenbürger und dem Literatur-Nobelpreisträger selbst biographische Verfehlungen nachsieht. Ein Abend über eine ganz besondere deutsch-polnische Beziehung.

Im Gespräch mit Iwona Dorota Bigos, Programmbeirat und ehem. Direktorin der Städtischen Galerie und der Günter Grass Galerie in Danzig

(Foto: Marek Frankowski)

 

 

 

…………………………………………………………………………..

13. August 2020, 19 Uhr
Stiller Wandel entlang der Oder

In Kooperation mit dem Netzwerk für Toleranz und Integration in MOL

Die Grenze von Polen und Deutschland verläuft 469 Kilometer entlang der Oder bis zur Neiße. Täglich pendeln schätzungsweise 17.000 Menschen von Polen nach Brandenburg und Berlin. Zudem sind Pol*innen die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Brandenburg. Es finden vielfältige Wanderungsbewegungen statt, die sich eher im Stillen vollziehen. Im Zuge der Coronakrise wurde auf einmal deutlich, welche eng die Räume miteinander verbunden sind und wie groß der Verzicht ist, wenn die Grenzen plötzlich geschlossen bleiben. Mehr Informationen >>

Im Gespräch mit:
– Prof. Dr. Magdalena Nowicka, Professorin für Migration und Transnationalismus an der Humboldt Universität Berlin
– Anna Stahl-Czechowska, Interkulturelle Projektmanagerin, Vorstand bei agitPolska e.V. Polnische-Deutsche Initiative für Kulturkooperation