Gutsanlage Schloss Trebnitz

Seit jeher prägt die großflächige Gutsanlage das Ortsbild von Trebnitz. Wegen ihrer städtebaulichen, sowie orts‐, bau‐ und gartengeschichtlichen Bedeutung steht sie mit Herrenhaus/Schloss, Ehrenhof, Park und den ehemaligen Wohn‐ und Wirtschaftsgebäuden unter Denkmalschutz. Zum Schloss, der architektonischen Dominante der Anlage, gelangt man über eine repräsentative Zufahrt, dem Ehrenhof.

Bestandteil der früheren Gutsanlage waren neben dem Schloss das Inspektorenhaus, die Remise, die Schmiede mit der anhängigen Meierei, die Waschküche, die Stellmacherei, die Brennerei sowie verschiedene Stall‐ und Speichergebäude.

Geschichte des Herrenhauses / Schlosses
Nach einer wechselvollen Besitzergeschichte fiel das damalige Gutshaus 1827 durch Erbe an die Familie von Brünneck. Es blieb im Familienbesitz bis der letzte Gutsbesitzer, Harald von Brünneck, 1945 enteignet wurde. Das Herrenhaus in seiner heutigen Form entstand durch Umbauarbeiten um 1900. Damals wurden unter anderem an den heutigen Mittelteil die beiden Seitenflügel angebaut und so das eher schlichte Gutshaus zu einem stattlichen „Schloss“ in neobarocken Stil umgestaltet.

Seit der Zäsur von 1945 wurde das Gebäude auf vielfältige Weise genutzt. In den letzten Kriegstagen hatte die Wehrmacht, danach die Rote Armee hier Quartier bezogen. Es war sowjetische Kommandantur, Flüchtlingslager und erste Herberge vieler Heimatloser und Vertriebener. Bis 1974 befand sich hier die Trebnitzer Schule und bis 1992 der Kindergarten. Das Herrenhaus diente der Gemeinde als Wohn- und Bürogebäude sowie als Ferienlager.

Am 20. März 1992 wurde der Verein Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum gegründet. Ab 1993 ließ der Verein mit großer Unterstützung des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landes Brandenburg, der Gemeinde Trebnitz und vieler Anderer das Gebäude umfassend sanieren, um es in ein offenes Haus für internationale Jugendbegegnungen zu verwandeln.

 Schloss ohne Seitenflügel um 1860
Ein Gemälde um 1860 zeigt den zentralen Kernbau des heutigen Herrenhauses in seiner damaligen Form als zweieinhalbgeschossiges klassizistisches Landhaus von fünf Achsen mit Mittelrisalit und flachem Satteldach über quadratischem Grundriss.

 Eingangsseite des Schlosses um 1920
Nach umfangreichen Umbauten präsentiert sich um 1920 das nun schlossähnliche Herrenhaus als massiver Putzbau unter hohem Mansardenwalmdach mit prominentem Mittelrisalit und den hinzugefügten unterkellerten Seitenflügeln.

Bis 1992 befand sich im Schloss der Kindergarten.
Bis 1992 befand sich im Schloss der Dorfkindergarten.

 Während der Sanierung des Schlosses fanden bereits erste Jungendbegegnungen statt.  Der Eingangsbereich des Schlosses vor der Sanierung.  Das Schloss um 1990.
Während der Zeit des Umbaus (1992 – 1998), in der das Herrenhaus Schritt für Schritt saniert wurde, fanden bereits die ersten internationalen Jugendbegegnungen statt.

Original Türgriff  Der Stuck wurde bei der Restaurierung erhalten.  Blick auf die Treppe im Eingangsbereich des Schlosses.
Seit seiner Fertigstellung bietet das Herrenhaus Unterkunft für 60 Personen, unkonventionelle Atelierräume und großzügige Seminarräume, die mit Stuck und Parkett eine anspruchsvolle und inspirierende Atmosphäre vermitteln. (mehr dazu finden Sie unter Infrastruktur)