Deutsch-polnische Methodenwerkstatt zur Vermittlung historischer Inhalte anhand von literarischen Texten

21. November 2019
Universitätsbibliothek Novum in Posen (Polen), al. Niepodległości 4, Poznan

Die Weiterbildung ist für alle offen, die sich für das Themenfeld der Vermittlung von geschichtlichen Inhalten interessieren und eignet sich im Besonderen für diejenigen, die in der schulischen und außerschulischen politisch-historischen Bildungsarbeit, bei interkulturellen Projekten oder in Bibliotheken oder Archiven tätig sind.

Während der Veranstaltung werden wir am spannenden Beispiel des Buches „Zelle 18“ arbeiten, das sich mit dem Schicksal von drei Polinnen befasst, die im Jahr 1943 in der Haftanstalt Berlin-Moabit auf die Vollstreckung ihrer Strafe warteten, da sie vom Reichskriegsgericht wegen Spionage verurteilt wurden. Die Autoren des Buches werden uns über den Umgang mit historischen Fakten und Zeitzeugnissen aufklären und wie diese mit fiktionalen Elementen verflochten werden können. Gemeinsam werden wir die Frage nach „Konstruktion“ und „Re-konstruktion“ erörtern und ganz grundsätzlich darüber diskutieren, was einen authentischen Text ausmacht.

Darüber hinaus werden in Kleingruppen verschiedene Methoden der Textentschlüsselung geübt, es wird auf Möglichkeiten eingegangen, wie mit der schwierigen deutsch-polnischen Geschichte im Kontext von heutigem interkulturellen Lernen gearbeitet werden kann und wie wichtig Sprachsensibilität ist bei der Vermittlung von politisch-historischen Bildungsinhalten.

Referenten:
Autoren des Buches, die anhand von Briefen und Zeitzeugengesprächen die Schicksale der vier Frauen literarisch bearbeitet haben. Simone Trieder, war Regieassistentin an verschiedenen Theatern und arbeitet seit 1992 als freiberufliche Autorin. Lars Skowronski ist freier Historiker und Kurator mehrerer Ausstellungen zum Thema NS-Militärjustiz.

PROGRAMM

15.00 – 16.00 Uhr Begrüßung, Vorstellung des Programms, Einführung ins Thema anhand der Präsentation des Buches „Zelle 18“
16.00 – 17.30 Uhr Vermittlung von politisch-historischen Inhalten (Input und Diskussion): Zwischen historischen Fakten, Zeitzeugnissen und fiktionalen Elementen. Was ist ein authentischer Text? (mit integrierter Kaffeepause)
17.30 – 19.00 Uhr Kleingruppenarbeit:
Methoden der Textentschlüsselung „Leseverstehen“
19.00 – 20.00 Uhr Diskussion im großen Forum über Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Vermittlung von politisch-historischen Inhalten in interkulturellen Kontexten – Schwerpunkt: Sprachsensibilität
20.00 – 20.30 Uhr Gemeinsame Evaluation

Anzahl der Teilnehmenden: 10

Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch werden keine Reisekosten übernommen.

Übernachtungsmöglichkeiten: Auf Anfrage können wir gerne dabei helfen

Anmeldung
Magdalena Antoniewicz