„Partizipatives Erforschen und Erinnern“ – ein kunsthistorischer Projekttag

Zwei große Bildhauer: Gustav Seitz und Werner Stötzer. Das Wirken in ihrer Zeit und ihre Bedeutung für die Gegenwart.
15. September 2019

Das Angebot richtet sich an alle, die ein Interesse daran haben, sich im Bereich der figürlichen Darstellung weiterzubilden und das noch recht junge (seit nicht ganz zwei Jahren) auf dem Trebnitzer Campus ansässige Gustav Seitz Museum als Lernort kennenlernen möchten. Inhaltlich werden wir uns mit zwei großen Bildhauern auseinandersetzen – mit Gustav Seitz und seinem Meisterschüler Werner Stötzer.

Beide Künstler haben sehr spannende Ost-West-Biographien und beeinflussten Folgegenerationen von Bildhauer*innen nicht nur durch ihr Werk, sondern auch in ihrer Funktion als Professoren und Mitglieder der Akademie der Künste. Der nachhaltige Einfluss von Gustav Seitz auf seine Meisterschüler*innen und Student*innen ist nachweislich sogar bis heute vorhanden. Gespräche und Schriften von Zeitzeugen und der nachfolgenden Bildhauergeneration zeugen davon auf beeindruckende Weise. Daher gilt es als Lernziel für den Projekttag das Werk von Seitz als Anlass und Ausgangspunkt auch für die Vermittlung der Entwicklung der Bildhauerkunst mit seinen verschiedenen Stilelementen zu verwenden.

Grundlage für die einzelnen Lerninhalte sind sowohl das sinnliche, künstlerisch-ästhetische Erlebnis als auch die kunstpolitischen Zusammenhänge und Situationen, unter denen die Arbeit beider Künstler stattfand. Das betrifft die Vermittlung des Entstehungsprozesses eines Kunstwerkes im Zusammenhang mit dem Leben der Künstler in politisch schwierigen Zeiten des kalten Krieges oder auch daraus resultierenden Entscheidungen für Arbeits- und Lebensorte, die ihr Schaffen prägten. Brisante Themen – wie Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau – werden anhand der Werke der Künstler Seitz und Stötzer hervorragend hergeleitet, um so auf zeitgenössische Tendenzen und Diskussionen zu verweisen und an sie anzuknüpfen.

Das kulturelle Erbe des Künstlers Gustav Seitz, das einen Platz in der europäischen Kunst und Kulturgeschichte einnimmt, bietet umfassende Möglichkeiten, einer nachhaltig hohen Vermittlungs- und Bildungsaufgabe. Der Projekttag trägt durch die Beschäftigung mit dem kunsthistorisch herausragenden Werken der bedeutenden Bildhauer Gustav Seitz und Werner Stötzer dazu bei, einen wichtigen Beitrag für die Identifikation der Bevölkerung mit der Region und dem Land zu erlangen.

Die Teilnahme an dem Projekttag ist kostenlos.

PROGRAMM

bis 12:30 Uhr Anreise
13:00 Uhr Seminarbeginn (Begrüßung, Organisatorisches & Programmüberblick)

TEIL I: Lernort Kunstmuseum
13:30 Uhr Einführung ins Thema: Professionelle Führung durch das Gustav-Seitz-Museum unter besonderer Berücksichtigung der Sonderausstellung (Erläuterungen zum Werk von G. Seitz und W. Stötzer)
14:30 Uhr Kaffeepause
15:00 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung mit dem Vortrag von Dr. Jacobi „G. Seitz und W. Stötzer: Meister der Figur“ mit Diskussion in Anschluss
16:30 Uhr Kaffeepause

TEIL II: Geschichte in Beziehungen setzten
17:00 Uhr Lesung mit Karl Hagen (Sohn von W. Stötzer) aus biographischen Aufzeichnungen des Künstlers, danach offene Gesprächsrunde mit den Teilnehmenden
18:30 Uhr Pause mit warmer Suppe

TEIL III: Begegnungen ermöglichen – von der Zeit zeugen
19:00 Uhr Zeitzeugengespräch moderierter Dialog mit den Teilnehmenden (Moderation: Peter Liebers, Journalist)
20:30 Uhr Möglichkeit der Fortsetzung des Austausches beim Buffet 

Anmeldung
Wir bitten um eine Anmeldung per E-Mail bis zum 26.08.2018 an

Für diese Veranstaltung kann Bildungsurlaub beantragt werden!