Deutsch-polnisches Pleinair 2016 –
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler

 

Ralf_Ehmann_Copyrigth_Steffen_StixtRalf Ehmann (DE) / www.ralfehmann.de
Für Ralf Ehmann, geb. 1967 steht der Mensch in Mittelpunkt seiner Arbeit. Er wird aus Kalkstein eine Arbeit anfertigen.

Künstlergespräch:
24. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Antrieb für meine Werke ist die innere Unruhe, die aufkommt wenn gefühlte subtile Unstimmigkeiten und Irritationen mir begegnen. Illusion und Wirklichkeit, Macht und Ohnmacht, Leben und Tod sind scheinbare Gegensätze und sind es doch nicht, denn oft ist nicht eindeutig welche Position wir beziehen, in welchem Zustand wir uns befinden oder was uns bewegt. Abgrenzungen, Verknüpfungen und Verbindungen spielen hier eine wesentliche Rolle. Es sind kaum verbalisierbare Zustände, die von mir beäugt und hinterfragt werden und die ich in Form von Bildern nach außen trage. Dabei steht der Mensch, für mich und in meinen Werken, im Mittelpunkt.“
Foto: © Steffen Stixt

 

Matěj FrankMatěj Frank (PL)matejfrank.wixsite.com/matej-frank
Der junge Künstler Matěj Frank geb. 1989 aus Tschechen stammend, hat in Wroclaw (Polen) Bildhauerei studiert und lebt aktuell in Wroclaw/Polen. Für seine Diplomarbeit im Jahr 2014 in Wroclaw wurde er mit dem Preis der Autorenstiftung ZAIKS ausgezeichnet. Er war damit einer der besten Absolventen seines Jahrgangs. Er wird eine Arbeit zu dem Thema Torso aus einem Kubikmeter Holz produzieren, welches bereits vorher im Sägewerk vorbereitet und nach Trebnitz gebracht wird.

Künstlergespräch:
26. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Ich arbeite mit dem Raum – in Beziehung zur Zeit, Bewegung, dem Körper und Klang.
Ich bin an einer Art Schichtung von Informationen interessiert, die in der Unlesbarkeit münden und womit Bewegung innerhalb von verschiedenen Medien der einizige natürliche Weg meines Ausdrucks ist. Ich interessiere mich für die Verbindung von Bild und Ton und suche nach einer neuen Auffassung von dem uns bisher bekannten Dingen, die wir sehen und hören.“

 

Rainer_Kurka - KopieRainer Kurka (DE) / www.rainer-kurka.de
Rainer Kurka geb. 1974 studierte in Darmstadt und lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin. Seine aus Ton geschaffenen Skulpturen erscheinen beeindruckend real, vor allem auch deshalb weil die meist geschaffenen jungen Frauen Lebensgross sind und oftmals durch Farbe in zeitgenössische moderne Kleidung gehüllt werden. Damit versucht er mit seinen Skulpturen ein Lebensgefühl der heutigen jungen Generation einzufangen. Er wird ebenso aus Ton eine Arbeit zu dem Thema Torso während des Aufenthalts in Trebnitz produzieren.

Künstlergespräch:
27. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Eine Figur ist mehr als eine physische Erscheinung. Sie braucht eine „Seele“ oder die Ahnung einer Geschichte, sonst bleibt sie eine ästhetische Hülle, die vielleicht schön anzusehen ist, aber beim Betrachter keine tiefer empfundene Bindung erzeugt. Ich möchte den Menschen als Ganzes darstellen, dazu gehört auch, dem Unsichtbaren und Formlosen, also dem Geist, Gestalt zu verleihen. Dass ich mit Materie auch das Immaterielle zeigen kann, macht für mich die Faszination meiner Arbeit aus.“

 

Małgorzata KopczyńskaMałgorzata Kopczyńska (PL)
Die Künstlerin Małgorzata Kopczyńska geb. 1972 ist promovierte Bildhauerin, die an der Akademie der Bildenden Künste in Stettin die Abteilung der Bildhauerei leitet. Sie betreibt neben ihrer Lehrtätigkeit und der eigenen künstlerischen Arbeit eine Galerie für zeitgenössische Kunst, wo sie bereits zahlreiche Ausstellungen als Kuratorin aber auch mit anderen Kuratoren realisiert hat. Die Künstlerin wird eine Arbeit zu dem Thema Torso aus Polymergips (Acrylic One) herstellen.

Künstlergespräch:
22. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Mein Projekt, das sind zwei Skulpturen (zwei Frauen). Sie sind wie Schwestern-
sich ähnlich und doch gleichzeitig unterschiedlich. Die kleine (einige cm hoch) trägt den Titel „Wächterin/ The Wardress”. Die größere (fast riesig) ist wie ein Felsen.
Die Geste der Wächterin – die flache Hand, die sie in die Nähe des Herzens hält kann man auf zweierlei Art lesen: Zum einen ein ein ritterliches Versprechen: „Ich werde immer Wache halten und nie aufgeben” aber auch als „Ich habe eine Rüstung, sie schützt mich, und ich lasse mich nicht aus ihr herausnehmen” . Der Felsen, der ausser des Gesichtes sich in einer monumentalen und geometrischen Form versteckt hat, ist dadurch noch härter, geheimnisvoller und unnahbarer.“

 

Christin_MüllerChristin Müller (DE) / christinmüllerkeramik.de
Die deutschen Teilnehmerin Christin Müller, geb. 1974 lebt und arbeitet in Halle an der Saale. Sie studierte an der Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Ihre figürlich-keramischen Plastiken sollen „zebrechlich fragil, statisch konstruiert und doch stark sinnlich wirken“ so die Künstlerin. Eine ihrer Arbeiten wird am 20. August 2016 ebenso auf einer Gruppenausstellung in der Plastikgalerie Schlosskirche-Neustrelitz zu sehen sein.

Künstlergespräch:
19. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Seit 2006 beschäftige ich mich mit der Darstellung figürlich-keramischer Plastik. Das Material Ton begreife ich als Grundlage meiner bildhauerischen Herangehensweise.
Aufbauend auf das Wissen klassischer Moderne, zerlege und breche ich auf. Es ist mir wichtig, eigene bildnerische Fähigkeiten zu erweitern und diese mit zeitgemäßen Themen zu verbinden. Zerbrechlich fragil, statisch konstruiert und doch stark sinnlich sollen sich meine Plastiken präsentieren.“

 

Mateusz_SikoraMateusz Sikora (PL) / www.mateuszsikora.com
Mateusz Sikora geb.1971 ist studierter Bildhauer und der Sohn des polnischen Fotografen Tomasz Sikora als auch der Enkelsohn des berühmten polnischen Bildhauers Stanisław Sikora. M. Sikora hat an der Universität in Melbourne (Australien) studiert und wohnt und arbeitet mittlerweile in Krakau/Polen. Er beschäftigt sich vordergründig in seinem künstlerischem Schaffen mit der menschlichen Figur. Seine Figuren sind vordergründig aus Stahl hergestellt. Auch dieses Mal wird er mit diesem Stahl arbeiten.

Künstlergespräch:
25. August, 19 Uhr, Treffpunkt: vor dem Schloss

„Das hauptsächliche Thema meiner Arbeit ist der Mensch. Mich interessiert vor allem das, was den Menschen umgibt und ihn bestimmt, sowohl das was unmittelbar sichtbar ist als auch das was tief verborgen liegt. Deshalb ist der Körper der Figur, die ich mache, so wichtig für mein künstlerisches Schaffen.
Meine Überlegungen tendieren dazu sich auf den Einfluss  des psychischen Zustandes und auf die Qualität der Bewegung und seine Kraft und den Ausdruck zu konzentrieren. Alle Schritte meines Arbeitsprozesses indem ich eine Skulptur herstelle und alle Materialien, die von mir benutzt werden, stellen für mich ein Symbol dar als auch einen geistigen und physischen Prozess des Menschen, um zu einer Harmonie zu gelangen. Die dreidimensionalen Skizzen, die ich vorher mit Styropor herstelle und die meist das Format des endgültigen Ergebnisses haben, erlauben mir eine schnelle Aufzeichnung.
Der Arbeitschritt, wo ich dann die Skizze mit dem Stahl zu schweißen beginne, gibt dem Ganzen eine Art Schwere, ein Leben und fixiert Bewegung. Hier treffe ich die Entscheidung und habe gleichzeitig die Freiheit jene Entscheidung zu verändern und anzupassen.“