„Aushandlungsprozesse zu ökologischen Herausforderungen: Wie gelingen zukunftsfähige Allianzen im ländlichen Raum?“

11.-12. Februar 2020
Eine deutsch-polnische Weiterbildung
in Kooperation mit der Kreisau-Initiative e.V. (Berlin)

Zur Dokumentation der Tagung (dt.)>> (download 1,5 MB)
Dokumentacja (pl) >> (download 1,6 MB)

Die zweitägige deutsch-polnische Weiterbildung widmete sich demokratischen Aushandlungsprozessen zwischen ökologischen und sozio-ökonomischen Anliegen, speziell im ländlichen Raum.

Die Veranstaltung fand statt vor einem Hintergrund zunehmend drängender ökologischer Problemlagen, insbesondere der Klimakrise, dem Verlust von Biodiversität sowie ausgelaugten Böden und Überdüngung. In allen drei Bereichen sind die Belastungsgrenzen des Planeten aus Sicht der Wissenschaft bereits deutlich überschritten.

Der Handlungsdruck ist also hoch, und Taten werden zunehmend deutlicher eingefordert – z.B. ein rascher Kohleausstieg, die Ausweitung von Schutzgebieten und eine umfassende Agrarwende. Aber vermeintlich kollidieren damit oft soziale und wirtschaftliche Bedürfnisse, insbesondere der Erhalt von Arbeitsplätzen, die Entwicklung des ländlichen Raums und Wohlstand. Manche Fronten sind verhärtet, doch angesichts des dringenden Handlungsbedarfs sind reine Konfrontation und „entweder-oder“-Ausschlusslogik nicht mehr haltbar. Ziel muss es sein, sich mit vereinten Kräften auf die Suche nach gemeinsam tragbaren und gleichzeitig wegweisenden Lösungen zu machen.

Aber wie gelingt dies, speziell im ländlichen Raum? Wie können Lagerlogiken auf lokaler und regionaler Ebene überwunden und neue (Synergie-)Potentiale für gemeinsames Handeln gefunden werden? Wie können Ergebnisse von Aushandlungsprozessen praktisch umgesetzt werden in langfristig tragbare, glaubwürdige Lösungen? Und wie kann dabei in der nötigen Geschwindigkeit gehandelt werden – ohne dabei zu viele überfordert auf der Strecke zu lassen?

Die Weiterbildung informierte umfassend zu diesen gesellschaftspolitisch aktuellen Themen und gab die Möglichkeit, über Antworten auf diese drängenden Fragen zu diskutieren. Sie widmete sich Aushandlungsprozessen zwischen ökologischen und sozio-ökonomischen Anliegen: den hinderlichen oder förderlichen Rahmenbedingungen, den Themen und Aktionen, ebenso wie den Akteurskonstellationen. Dabei ermöglichte besonders der Blick über die deutsch-polnische Grenze nach Großpolen einen im europäischen Kontext relevanten Erfahrungsaustausch.

Thematische Schwerpunkte waren die Energiewende (> Klimaschutz), die Einrichtung von Schutzgebieten (> Biodiversität) und die Agrarwende (> Schutz von Boden, Klima und Biodiversität) in Brandenburg und angrenzenden Bundesländern und polnischen Regionen.

PROGRAMM

Dienstag, 11. Februar 2020
12:30 Gemeinsames Mittagessen
13:30 Begrüßung und thematische Hinführung
Darius Müller (Schloss Trebnitz) und Elisabeth Kremer (Kreisau-Initiative e.V.)
14:00 Kennenlernen der Teilnehmenden
14:30 „Aufbruch! – Schneller Wandel ist nötig und möglich“
Impulsvortrag mit anschließender Diskussion – Dr. Gregor Hagedorn, Museum für Naturkunde Berlin und Scientists4Future
15:30 Kaffeepause mit Besuch der Infobörse
16:00 „Agrarwende, Energiewende und Schutzgebiete – Globale Herausforderungen und Lösungen vor unserer Haustür“
Parallele thematische Arbeitsgruppen zu den drei Schwerpunkten, jeweils mit Kurzinputs aus deutscher und polnischer Perspektive
17:30 Austausch im Plenum zu den drei thematischen Arbeitsgruppen
18:00 „Was machen Konflikte mit uns – und was machen wir mit Konflikten?“
Dr. Agata Gójska, Insitutut für angewandte Sozialwissenschaften der Universität Warschau
19:00 Abendessen
20:00 Campusführung Trebnitz (optional) + informelles Netzwerken

Mittwoch, 12. Februar 2020
8:00 Frühstück
9:00 Einführung und Warm-up
09:30 Interaktive Workshops – Runde I Erprobung von konkreten Methoden demokratischer Aushandlungsprozesse und Erfahrungen guter Praxis
Mediation, Deep Democracy und Konfliktmanagement
12:30 Mittagessen
13:30 Zwischenbilanz im Plenum: Bisherige Erkenntnisse und Eindrücke
14:00 Interaktive Workshops – Runde II
Kurze Einblicke in Mediation, Deep Democracy und Konfliktmanagement
15:30 Kaffeepause
16:00 Ergebnissicherung und Schlussbemerkungen
17:00 Abschluss der Tagung und Abreise

Kontakt
Elisabeth Kremer,

Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung konnte Bildungsurlaub beantragt werden!

Förderer
Die Veranstaltung wurde gefördert aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk im Rahmen des Projektes „Mut zum Wandel, Mut zum Handeln“ sowie durch das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg im Rahmen der Förderung der internationalen Kooperationen des Landes.