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IST – ZEIT – GALERIE | Auftaktveranstaltung

2. Juni 2023 / 14:00 - 19:00

Rückblick auf Veranstaltung

Dr. Judith Enders (3. Generation Ost /Perspektive Hoch 3) und Jana Hensel (Autorin „Zonenkinder“ und ZEIT-Journalistin) waren zu Gast bei der Auftaktveranstaltung der Reihe „IST-ZEIT-GALERIE. Einfluss der Transformationserfahrungen auf die politische Meinungsbildung“ am Freitag, den 2. Juni in der Feldsteinscheune.

 

 

 

 

 

In den Inputs wurden die gesellschaftlichen Entwicklungen der Transformation beleuchtet und welche Auswirkungen sie bis heute haben. Die beiden Referentinnen diskutierten miteinander: Dr. Enders betonte, dass aus der Transformation auch immer etwas Konstruktives zu ziehen sei; Jana Hensel hinterfragte, ob es eine Transformation in diesem Sinne überhaupt gab, da die Deutsche Einheit und ihre teils negativen Folgen für die Ostdeutschen die Aufbruchstimmung in der Friedlichen Revolution 1989 schnell beendeten.

 

 

 

 

 

In der Diskussion mit den Teilnehmenden kamen viele persönliche Erfahrungen der Umbruchzeit nach 1989 zur Sprache, vor allem unterbrochene Erwerbsbiografien, fehlende Anerkennung der Berufsabschlüsse und daraus resultierende Unsicherheit. Es ging aber auch um die Erfahrungen in der heutigen krisengeschüttelten Zeit, viele Teilnehmende kritisierten etwa eine mangelnde Debattenkultur.

Der Austausch miteinander tat allen Teilnehmenden gut und fand in einer zugewandten und respektvollen Atmosphäre statt. Der Abend klang mit einem gemeinsamen Essen in der Abendsonne gemütlich aus.

Förderer
Ministerium für Bildung, Jugend                   Bundesprogramm
und Sport des Landes Brandenburg            Demokratie leben

 

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Über die Veranstaltung

Einfluss der ostdeutschen Transformationserfahrungen auf die politische Meinungsbildung

Innerhalb kürzester Zeit hat sich unsere Welt extrem gewandelt, unsere Realität ist von Erfahrungen der Zerbrechlichkeit geprägt: Zerbrechlichkeit des Friedens, des Klimas, der Gesundheit, ökonomischer und geopolitischer Sicherheiten. Einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach nach sagten 59 % der Befragten im Herbst 2022 „Ich kann die Welt nicht mehr verstehen.“ Ein Rekordwert seit 30 Jahren.

Diesen Wert lesen wir als einen Grund-Indikator für viele gesellschaftspolitische Trendentwicklungen wie: Zweifel an der Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft, Abstiegsängste, abnehmendes Vertrauen in die Institutionen, in Politik und in die Zukunftsfähigkeit der repräsentativen Demokratie. Zugleich ist dieser Wert aber auch Ausdruck von Verlorenheit in einer zunehmend als instabil und komplex wahrgenommenen Welt.

Unsere Frage ist: Wie treffen die vielfältigen neuen Herausforderungen in Ostdeutschland auf einen eigenen Sozialraum – der stark geprägt ist von tiefgreifenden Veränderungen, die es in der Wendezeit zu meistern galt und was macht das mit der Gesellschaft in Ostdeutschland?

Vieles ist streitbar geworden, aber eine Polarisierung hilft nicht weiter – wir möchten ein besseres Verstehen des vergangenen und aktuellen Geschehens ermöglichen und gemeinsam Bezüge herausarbeiten.

Dazu haben wir ausgewiesene Expertinnen eingeladen:
Dr. Judith C. Enders
ist Politikwissenschaftlerin und freiberufliche Sozialwissenschaftlerin. Sie wurde 1976 in Altenburg geboren und ist Mitbegründerin der Initiative „Dritte Generation Ostdeutschland“, heute Vorstandsmitglied im daraus hervorgegangenen Verein „Perspektive hoch 3“ (www.perspektivehochdrei.de). Sie arbeitet als Dozentin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und setzt sich ehrenamtlich für die Verständigung von Ost und West ein, etwa als Mitglied der Kommission der Bundesregierung „30 Jahre friedliche Revolution und deutsche Einheit“.

Jana Hensel, geboren 1976 in Leipzig, wurde 2002 mit ihrem Porträt einer jungen ostdeutschen Generation »Zonenkinder« schlagartig bekannt. Seither arbeitet sie als Journalistin. 2018 erschien gemeinsam mit Wolfgang Engler »Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein« im Aufbau Verlag. 2019 wurde Jana Hensel als „Kulturjournalistin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie ist Autorin von ZEIT Online und DIE ZEIT im Osten.

Kontakt
Maria Schlüter
E-Mail:

Programm
14.00-14.15 Begrüßung
14.15-15.45 Input 1 „Die Ostdeutsche Transformation“
Dr. Judith Enders (Dritte Generation Ost/Perspektive hoch 3)
Input 2 „Aktuelle Herausforderungen vor dem Hintergrund der Transformationserfahrungen“
Jana Hensel (Autorin von ZEIT Online und DIE ZEIT im Osten)
anschließend Diskussion mit den Teilnehmenden
15.45-16.00 Pause
16.00-17.45 Workshop: „Von komplex zu chaotisch – und wir mittendrin?!“
17.45-18.00 Pause
18.00-18.30 Präsentation der Ergebnisse und Evaluation
18.30-19.00 Videobox: Statements der Teilnehmenden
19.00 Gemeinsames Abendessen

Vorschau auf weitere Termine
im Rahmen der Reihe IST-ZEIT-GALERIE:
28. Juli 2023: Medien, Narrative, Prosumenten
27. Oktober 2023: Entfremdung, Misstrauen, Wie viel Selbstwertgefühl des Einzelnen braucht die Demokratie?
12. Januar 2024: Cui bono – wer profitiert?
12. April 2024: EU-Wahlen
16. August 2024: Landtagswahlen
22. November 2024: Abschlusspräsentation

(Titelfoto: Ralph/pixabay)

Details

Datum:
2. Juni 2023
Zeit:
14:00 - 19:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstaltungsort

Feldsteinscheune
Platz der Jugend 11a
Müncheberg, 15374 Deutschland