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IST-ZEIT-GALERIE | Entfremdung, Misstrauen. Wie viel Selbstwertgefühl des Einzelnen braucht die Demokratie?

27. Oktober 2023 / 14:00 - 19:00

Graffiti auf dem Fundament des abgerissenen Palastes der Republik, Berlin

Demokratisches Handeln hat etwas mit dem eigenen Selbstwert zu tun! Ein spannender Ansatz, dem wir in diesem Seminar nachgehen möchten.

Die Seminarreihe widmet sich dem Einfluss der ostdeutschen Transformationserfahrungen auf die aktuelle politische Meinungsbildung, daher wollen wir genauer hinsehen, welche Chancen nach ´89 ergriffen worden und welche liegengelassen oder verpasst worden sind. Gerade die Widersprüche werden in der Betrachtung von besonderem Interesse sein.

Sowohl in öffentlichen Debatten als auch in privaten Gesprächen werden Probleme häufig nicht rationalisiert und auf einer Sachebene debattiert, sondern emotional hochgekocht. Wir wollen analysieren, welche Rolle die Wendeerfahrungen dabei spielen und verstehen lernen, wie die Aneignungen der Friedlichen Revolution funktionieren.

Auf Grundlage des Vortrags werden wir mit Euren Eindrücken und Erfahrungen im praktischen Teil des Seminars weiterarbeiten und diese als Material in den Workshop einfließen lassen. Eure verschiedenen Stimmen werden hörbar und sichtbar gemacht. Seid also gespannt auf das politische Circle Singing!

Programm
14.00-14.15 Begrüßung
14.15-15.45 Input 1: „Grunderfahrungen der ostdeutschen Transformationsgesellschaft“ (Ilona Petschick)
Input 2: „“Wende 2.0“? Wie Rechtspopulisten sich die Friedliche Revolution aneignen“ (Greta Hartmann)
anschließend Diskussion mit den Teilnehmenden
15.45-16.00 Pause
16.00-18.00 Workshop
WS 1: Politisches Circle Singing (Thomas Avenhaus, Ben Barritt, Susanne Marian)
WS 2 (Alternative): Mein erkenntnisreicher Widerspruch
18.00-18.30 Gemeinsame Evaluation
18.30-19.00 Gemeinsames Abendessen und Videobox

Referentin
Greta Hartmann
ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Seit Februar 2019 arbeitet sie im BMBF-Verbundprojekt „Das umstrittene Erbe von 1989.“ Nach dem Bachelor in Sozialwissenschaften und Philosophie in Leipzig und Krakau studierte sie im Master Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Aktuell promoviert sie zu dem Thema „Politikbilder in Ostdeutschland. Aktualisierungen von Umbruch und Transformation.“

Workhopleiter*innen
Thomas Avenhaus hat nach einer Ausbildung in der Kunstbuchhandlung Walther König in Köln an der FU Berlin Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Er arbeitet seit 25 Jahren als Texter und Creative Director in Kommunikationsagenturen. 2022 hat er an der Alice Salomon Hochschule einen Mastertitel im Fach Biografisches und Kreatives Schreiben erworben und ist als Schreibpädagoge und Dozent im Bereich Biografisches und Kreatives Schreiben tätig.

Ben Barritt ist ein aus London stammender und in Berlin lebender Musiker und Chorleiter. Er hat schon viele Circle Singings (Singen im Kreis) angeleitet. Das Besondere daran ist, dass man im Grunde keine musikalische Vorbildung braucht und alle mitmachen können. Auf Initiative einer Person wird ein musikalisches Motiv gemeinsam improvisiert, dabei überlagern sich die einzelnen Stimmen und eine tolle Gruppendynamik entsteht. In Berlin leitet Ben seit Jahren den OK!Choir >>

Susanne Marian studierte Film und Literatur in den Vereinigten Staaten und in Frankreich, wo sie ihren Abschluss an der Universität Paris Sorbonne III machte. Von 2000 bis 2012 leitete sie den deutschen Produktionszweig der Vertriebsgesellschaft Coproduction Office und begleitete Regisseur*innen wie Ulrich Seidl, Ruben Östlund, Shirin Neshat u.a.. Von 2013 bis 2020 war sie als Producer für ein Film-TV-Transmedia-Projekt in London tätig. Seit 2020 arbeitet sie als freiberufliche Dramaturgin für Spielfilme und absolvierte gleichzeitig eine Ausbildung zur systemischen Aufstellungs-Therapeutin bei Carola von Bismarck.

Anmeldung
Neugierig geworden? Dann melde Dich gerne verbindlich bis zum 17. Oktober 2023 an unter

Teilnahmekosten
Der kleine Unkostenbeitrag inkl. Verpflegung (Kuchen, Tagungsgetränke, Abendessen) beträgt 20,- Euro.

Veranstaltungsort
Feldsteinscheune auf dem Campus Schloss Trebnitz, Platz der Jugend, 15374 Müncheberg OT Trebnitz

Kontakt
Maria Schlüter
E-Mail:

(Titelbild: SchreibkraftEigenes Werk, Lizenz: CC BY-SA 4.0, File: Palastruine.jpg, keine Änderungen vorgenommen)

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Über das Projekt
IST-ZEIT-GALERIE –
Einfluss der ostdeutschen Transformationserfahrungen auf die politische Meinungsbildung

Innerhalb kürzester Zeit hat sich unsere Welt extrem gewandelt, unsere Realität ist von Erfahrungen der Zerbrechlichkeit geprägt: Zerbrechlichkeit des Friedens, des Klimas, der Gesundheit, ökonomischer und geopolitischer Sicherheiten. Einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach nach sagten 59 % der Befragten im Herbst 2022 „Ich kann die Welt nicht mehr verstehen.“ Ein Rekordwert seit 30 Jahren.

Diesen Wert lesen wir als einen Grund-Indikator für viele gesellschaftspolitische Trendentwicklungen wie: Zweifel an der Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft, Abstiegsängste, abnehmendes Vertrauen in die Institutionen, in Politik und in die Zukunftsfähigkeit der repräsentativen Demokratie. Zugleich ist dieser Wert aber auch Ausdruck von Verlorenheit in einer zunehmend als instabil und komplex wahrgenommenen Welt.

Unsere Frage ist: Wie treffen die vielfältigen neuen Herausforderungen in Ostdeutschland auf einen eigenen Sozialraum – der stark geprägt ist von tiefgreifenden Veränderungen, die es in der Wendezeit zu meistern galt und was macht das mit der Gesellschaft in Ostdeutschland?

Vieles ist streitbar geworden, aber eine Polarisierung hilft nicht weiter – wir möchten ein besseres Verstehen des vergangenen und aktuellen Geschehens ermöglichen und gemeinsam Bezüge herausarbeiten.

Bisherige Veranstaltungen

28. Juli 2023
Die Rolle der Medien
mit Dr. Thomas Ahbe (Publizist) und Antonie Rietzschel (Journalistin)
Mehr Informationen >>

2. Juni 2023
Auftaktveranstaltung
mit Dr. Judith Enders (3. Generation Ost /Perspektive Hoch 3) und
Jana Hensel (Autorin „Zonenkinder“ und ZEIT-Journalistin)
Mehr Informationen >>

Förderer
Ministerium für Bildung, Jugend                   Bundesprogramm
und Sport des Landes Brandenburg            Demokratie leben

 

Details

Datum:
27. Oktober 2023
Zeit:
14:00 - 19:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstaltungsort

Feldsteinscheune
Platz der Jugend 11a
Müncheberg, 15374 Deutschland
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